Alles, was Sie hinter einem Shell-Prompt eingeben, ist in irgendeiner Form Teil eines Kommandos. Die bei Debian GNU/Linux standardmäßig genutzte Shell (bash) hat verschiedene Funktionen, um das Eingeben und nachträgliche Ändern von Befehlszeilen zu erleichtern.
Sie können bereits eingegebene Kommandos wiederholen oder leicht verändern, um sie
dann auszuführen. Die Befehle werden in der so genannten
„history“ gespeichert.
Probieren Sie es aus: Führen Sie irgendein Kommando, zum Beispiel whoami
aus; drücken Sie dann die Taste
PFEIL-OBEN. Der letzte Befehl erscheint wieder am Shell-Prompt. Sie
brauchen nun nur noch RETURN zu drücken, um ihn noch einmal
auszuführen.
Wenn Sie einige Befehle eingegeben haben, können Sie mit den Tasten PFEIL-OBEN und PFEIL-UNTEN diese Befehle noch einmal anzeigen lassen. Sie können so Befehle mehrfach ausführen oder Tippfehler nachträglich korrigieren, ohne die ganze Zeile nochmals eingeben zu müssen.
Am einfachsten können Sie den Cursor in der Befehlszeile mit den Tasten
PFEIL-LINKS und PFEIL-RECHTS bewegen. Tippen Sie
einfach mal einen Befehl, z.B. whoami
, ein. Gehen Sie nun mit dem Cursor an die Stelle
mit dem Tippfehler, und löschen Sie mit BACKSPACE oder
DELETE die gewünschten Zeichen. Geben Sie das noch fehlende Zeichen
ein und drücken Sie RETURN.
Es gibt noch viele leistungsstarke Funktionen in der Shell. Eine detaillierte
Beschreibung bekommen Sie mit dem Befehl man bash
. Die komplette Dokumentation finden Sie unter /usr/share/doc/bash/
.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen nur einige häufig benutzte Funktionen vorstellen. Drücken Sie STRG+a, der Cursor springt damit an den Anfang der Zeile. STRG+k löscht von der aktuellen Position bis zum Zeilenende die komplette Eingabe (k für „kill“). Probieren Sie dies mitten in einer längeren Zeile einmal aus. Die Kombination STRG+a, dann STRG+k löscht die komplette Zeile. Die gelöschten Zeichen werden, unabhängig von der Länge, „gespeichert“ und können mit STRG+y wieder an jeder Stelle eingefügt werden. Und zu guter Letzt: STRG+e bringt den Cursor ans Zeilenende.
Spielen Sie einfach mal ein wenig mit diesen Funktionen herum: Sie werden schnell merken, dass sich mit ihnen sehr effizient arbeiten lässt!
Die Kommandos, die Sie an einem Shell-Prompt eingeben können, folgen einer
bestimmten Syntax. Wenn Sie beispielsweise man man
eingeben, erhalten Sie die Anleitung
(Manpage) zu dem Kommando man
. In dieser Anleitung finden Sie weitere
Beschreibungen zum Kommando man
und zu den Optionen dieses Kommandos.
Beispielsweise finden Sie
dort:
man -k [-M path] keyword ...
Optionen, die in den eckigen Klammern ([]
) stehen, sind nicht obligatorisch und können ausgelassen
werden. Sie können also den Befehl man
auch ohne die Option -M
benutzen. Wenn Sie diese aber doch einsetzen,
müssen Sie als Parameter den passenden Pfad angeben. Für die Option -k
müssen Sie einen Suchbegriff (keyword) angeben.
Die drei Punkte (...) bedeuten, dass Sie nach mehreren Begriffen suchen können, die
dann durch Leerzeichen getrennt sein müssen.
Hier noch ein Beispiel für eine etwas komplexere Beschreibung:
man [-c|-w|-tZT device] [-adhu7V] [-m system[,...]] [-L locale] [-p string] [-M path] [-P pager] [-r prompt] [-S list] [-e extension] [[section] page ...] ...
Sie müssen nicht jede kleine Option verstehen - wichtig ist das Prinzip.
Neu ist in dieser Beschreibung das Zeichen |
, es steht für „oder“ - nicht zu
verwechseln mit der Verwendung dieses Zeichens in der Shell, hier ist nur die
Manpage gemeint. Sie können also eine der Optionen -c
, -w
oder -tZT
benutzen, letztere zusammen mit einem Device als
Argument.
Gruppen von Optionen wie -adhu7V
bedeuten, dass Sie eine oder mehrere dieser
Optionen gleichzeitig nutzen können. Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass
alle möglichen Kombinationen auch Sinn machen oder gar funktionieren. Lesen Sie dazu
die komplette Anleitung zu man
.
Beachten Sie weiterhin, wie die eckigen Klammern verschachtelt sind: [[section] page]
. Dies bedeutet: Wenn Sie eine section
angeben, müssen Sie auch eine page
angeben.
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