Mit dem Programm
hdparm
lassen sich Festplattenparameter auslesen und verändern.
Die Syntax zu diesem Befehl lautet:
hdparm - get/set hard disk parameters - version v5.2 Usage: hdparm [options] [device] .. Options: -a get/set fs readahead -A set drive read-lookahead flag (0/1) -b get/set bus state (0 == off, 1 == on, 2 == tristate) -B set Advanced Power Management setting (1-255) -c get/set IDE 32-bit IO setting -C check IDE power mode status -d get/set using_dma flag -D enable/disable drive defect-mgmt -E set cd-rom drive speed -f flush buffer cache for device on exit -g display drive geometry -h display terse usage information -i display drive identification -I detailed/current information directly from drive -Istdin similar to -I, but wants /proc/ide/*/hd?/identify as input -k get/set keep_settings_over_reset flag (0/1) -K set drive keep_features_over_reset flag (0/1) -L set drive doorlock (0/1) (removable harddisks only) -M get/set acoustic management (0-254, 128: quiet, 254: fast) (EXPERIMENTAL) -m get/set multiple sector count -n get/set ignore-write-errors flag (0/1) -p set PIO mode on IDE interface chipset (0,1,2,3,4,...) -P set drive prefetch count -q change next setting quietly -Q get/set DMA tagged-queuing depth (if supported) -r get/set readonly flag (DANGEROUS to set) -R register an IDE interface (DANGEROUS) -S set standby (spindown) timeout -t perform device read timings -T perform cache read timings -u get/set unmaskirq flag (0/1) -U un-register an IDE interface (DANGEROUS) -v defaults; same as -mcudkrag for IDE drives -V display program version and exit immediately -w perform device reset (DANGEROUS) -W set drive write-caching flag (0/1) (DANGEROUS) -x tristate device for hotswap (0/1) (DANGEROUS) -X set IDE xfer mode (DANGEROUS) -y put IDE drive in standby mode -Y put IDE drive to sleep -Z disable Seagate auto-powersaving mode -z re-read partition table
hdparm
ist ein Kommandozeilen Programm, mit dessen Hilfe
verschiedene Festplattenparameter im Linux-Kernel verändert werden können. Dieses Programm benötigt mindestens
einen Kernel ab der Version 1.2.13; dies sollte aber auf einem aktuellen Debian System
kein Problem sein.
Wenn keine weiteren Optionen angegeben werden, so werden bei einem IDE-Gerät automatisch die Optionen -acdgkmnru
und bei einem SCSI-Gerät die Optionen -gr
benutzt.
Im Einzelnen bewirken die Optionen Folgendes:
-A
schaltet die
„read-lookahead“-Funktion einer IDE-Festplatte ein oder
aus. Normalerweise ist diese Funktion bereits aktiviert.
-c
zeigt den Status oder aktiviert den (E)IDE-32-Bit-I/O-Support. Die Parameter hier für sind: 0
, um den Support zu deaktivieren, und 1
, um den Support zu aktivieren. Der Wert 3
aktiviert den 32-Bit-Support mit einer
speziellen Sync-Sequenz, die von einigen Chipsets benötigt wird. Diese Option funktioniert mit fast
allen Chipsets, bringt jedoch etwas mehr Overhead mit sich. Wird kein Parameter angegeben, so wird
die aktuelle Einstellung angezeigt.
-C
zeigt den aktuellen
„Power-Mode-Status“ einer IDE-Festplatte an. Dieser kann
folgende Werte annehmen: „unknown“ - Das Laufwerk
unterstützt dieses Kommando nicht; „active“/„
idle“ - Normalbetrieb; „standby“ - Low Power Modus,
die Festplatte dreht sich nicht oder „schläft“ sogar
komplett. Die Optionen -S
, -y
, -Y
und -Z
können zur Veränderung der
IDE-Power-Modes verwendet werden.
-d
zeigt, ob für das genannte Gerät der DMA-Modus benutzt wird, oder aktiviert/deaktiviert den
Modus. Das Flag „using_dma“ funktioniert nur mit wenigen
Kombinationen aus Festplatte und Controllern. Beispielsweise wird beim
Intel Triton Chipset der Bus-Master-DMA-Modus in Verbindung mit vielen Festplatten
unterstützt. Wenn möglich, sollte die Option -X34
zusammen mit -d1
benutzt werden, um sicherzustellen,
dass das Laufwerk selbst den Multiword DMA Modus 2 unterstützt.
-f
synchronisiert und speichert den
Cache-Puffer der Festplatte beim Beenden des Programms. Dieser Vorgang
wird auch bei den Optionen -t
und -T
durchgeführt.
-g
zeigt die Festplattengeometrie, also Angaben zu Zylinder, Köpfe, (Sektoren), die Größe (in Sektoren) des Laufwerkes und den
Offset (in Sektoren) des Devices vom Anfang der Festplatte.
-h
zeigt die Hilfe-Informationen.
-i
zeigt die Daten zur Identifikation der
Festplatte, die beim Booten ausgelesen wurden, falls diese verfügbar
sind. Diese Funktion wird nur von neueren Festplatten unterstützt. Die
Informationen können veraltet sein, wenn das System seit dem Start viel
beschäftigt war.
-I
zeigt die aktuelle Identifikation der
Festplatte an. Wie die Option -i
; die Informationen werden allerdings
neu ausgelesen.
-k
liest oder setzt das Flag
keep_settings_over_reset
für das
Laufwerk. Wenn diese Option gesetzt ist, werden die Optionen -dmu
über einen (Soft-) Reset hinaus
gespeichert.
-K
setzt das Flag keep_features_over_reset
. Das Setzen dieser Option rettet die Einstellungen -APSWXZ
über einen (Soft-) Reset hinaus.
Diese Option wird nicht von allen Laufwerken unterstützt.
-m
zeigt den aktuellen Zustand oder setzt
den IDE-Block-Modus. Ein Wert von 0
deaktiviert diese Funktion.
-p
versucht, das IDE-Interface-Chipset auf den gewünschten PIO-Modus zu setzen oder den bestmöglichen
PIO-Modus einzustellen.
-q
unterdrückt die Ausgabe
von Meldungen für die folgenden Optionen. Dies kann eingesetzt werden,
wenn
hdparm
aus einer Datei beim Systemstart
heraus aufgerufen wird. Diese Option hat keine Auswirkungen auf die
Optionen -i
, -v
, -t
oder -T
.
-S
setzt die Standby-Zeit des Gerätes. Nach der eingestellten Zeit in
Sekunden fährt die Festplatte in den Ruhezustand. Ein Wert von 0
schaltet diese Funktion aus.
-T
führt einen Benchmark mit Lesezugriffen auf den Cache durch. Um sinnvolle Ergebnisse zu bekommen, sollte ein
Test zwei- bis dreimal auf einem System mit möglichst wenig anderen
laufenden Prozessen durchgeführt werden.
-t
führt einen Benchmark mit
Lesezugriffen auf das Gerät durch. Um sinnvolle Ergebnisse zu bekommen,
sollte ein Test zwei- bis dreimal auf einem System mit möglichst wenig
anderen Prozessen durchgeführt werden.
-u
liest oder setzt das
„interrupt-unmask“-Flag. Dies kann auf vielen Systemen die Reaktionszeit des Systems verbessern, ist aber mit Vorsicht
einzusetzen, da nicht alle Chipsets diese Funktion richtig umsetzen
können. Ein Wert von 1
aktiviert diese Funktion.
-v
zeigt die aktuellen Einstellungen an,
mit Ausnahme von -i
. Wenn keinerlei Optionen auf der
Kommandozeile angegeben werden, wird ebenfalls -v
angenommen. Bei einem SCSI-Gerät entspricht dies den Optionen -gr
, bei einem IDE-Gerät den Optionen -acdgkmnru
.
-W
aktiviert oder deaktiviert bei einem IDE-Laufwerk die Funktion
write-caching
Dies ist Standardmäßig
deaktiviert.
-X
setzt den IDE-Übertragungsmodus bei neueren (E)IDE/ATA2-Laufwerken. Diese Option wird meistens zusammen
mit -d1
benutzt, um den DMA-Modus von/zu einem Laufwerk mit Chipsets, die dies unterstützen (beispielsweise Intel 430FX
Triton), zu aktivieren. Dort können dann auch mit -X34
„ Multiword-DMA-mode2“-Übertragungen aktiviert werden. Die
Option -X66
aktiviert UltraDMA-Mode2-Übertragungen.
-y
aktiviert sofort den Energiesparmodus bei einem IDE-Laufwerk.
-Y
aktiviert sofort den Energiesparmodus
mit dem geringsten Stromverbrauch bei einem IDE-Laufwerk.
-Z
deaktiviert die Stromsparfunktionen bei einigen Seagate-Laufwerken, die
diese Funktion nur fehlerhaft implementiert haben.
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