Mit der Einführung von Installationsprogrammen durch die Hersteller der großen Linux-Distributionen wurde es für den Administrator deutlich einfacher, Systeme mit GNU/Linux zu installieren. Nach dem Booten des Systems von Diskette oder CD-ROM/DVD wird ein Installationsprogramm gestartet. Es leitet den Administrator durch die Installation und Konfiguration zu einem mehr oder weniger komplett konfigurierten System.
Hierzu ist es aber in jedem Fall notwendig, während der Installation am System zu verbleiben, diverse Einstellungen vorzunehmen und die gewünschten Softwarekomponenten auszuwählen. Bei einem Ausfall des Systems muss das System, wie beschrieben, komplett neu installiert werden. Ein (hoffentlich) vorhandenes Backup kann einige Schritte vereinfachen (wenn dann das Restore auch funktioniert...).
„FAI“ (Fully Automatic Installation) bietet die Möglichkeit, einzelne oder mehrere Systeme anhand von Profilen, die auf einem Server hinterlegt sind, vollautomatisch zu installieren.
Abweichend von der klassischen Installation wird hierzu ein (FAI-)Server im Netz benötigt. Auf diesem befinden sich die Konfigurationsdateien, mit denen die Installation auf den verschiedenen Zielsystemen gesteuert wird. Dieser Server kann weitere Dienste bereitstellen, die während der Installation benötigt werden (wie beispielsweise FTP/HTTP zum Download von Software-Paketen oder DHCP zur automatischen Vergabe von IP-Nummern). Wenn diese Dienste aber bereits von anderen Servern im Netz bereitgestellt werden, so kann natürlich auf die bestehenden Ressourcen zurückgegriffen werden. Im Folgenden gehen wir davon aus, dass alle Dienste auf einem zentralen FAI-Server installiert und konfiguriert werden.
FAI (http://fai-project.org)
wurde von Thomas Lange an der Universität Köln entwickelt, um dort
Cluster-Installationen vorzunehmen. FAI benutzt die Debian Distribution als Basis und
verwendet verschiedene Shell- und Perl-Skripts während des Installationsprozesses.
Änderungen an den Konfigurationsdateien, um das System optimal an den zukünftigen
Einsatz anzupassen, können auch über
cfengine
-Skripts vorgenommen werden.
Für Sun Solaris wird auf den FAI-Webseiten ebenfalls eine Version angeboten.
Zunächst ist es sinnvoll, sich einen Überblick über die Vorgänge bei der Installation mittels FAI zu verschaffen. Die Installation gliedert sich im Wesentlichen in die folgenden Aufgaben:
Konfiguration des Clients auf dem FAI-Server: MAC-Adresse in der Konfigurationsdatei des DHCP-Servers aufnehmen und die gewünschten Konfigurationen (Klassen) für den Client erstellen.
Die Konfiguration der Klassen bildet dabei den zentralen Teil der gesamten Konfiguration und Installation. Hier wird zunächst definiert, wie die Festplatte(n) eingeteilt werden soll(en), welche Dateisysteme benutzt und welche Software-Pakete auf dem System installiert werden.
Am Ende der Installation sorgen Klassen für Anpassungen wie die Änderung von Passwörtern oder die Integration des Clients in das Netzwerk (NIS, NFS usw.) oder auch die Einrichtung eines Drucksystems und die Anpassung der GNOME- oder KDE-Menüs.
Booten des Client mittels Bootdiskette oder Netzwerkboot (PXE). Der Client erhält eine IP-Nummer via DHCP, BOOTP oder auch statisch über die Bootdiskette und lädt über das Netzwerk den Linux-Kernel vom FAI-Server. Der Linux-Kernel wird auf dem Client gebootet.
Das Root-Filesystem wird via NFS vom FAI-Server auf dem Client gemountet, und das System
wird gestartet. Hierbei werden angepasste Init-Skripts verwendt, die im Wesentlichen ein Minimalsystem
aktivieren und die FAI-Umgebung initialisieren. Das zentrale Skript ist
dabei
rcS_fai
.
Anhand der Konfiguration für den Client werden die notwendigen Aufgaben ermittelt und Klassen definiert. Diese Aufgaben gliedern sich in notwendige (Partitionieren der Festplatte, Grundsystem installieren usw.) und optionale Aufgaben (wie beispielsweise das Hinzufügen von Software oder das Anlegen von Benutzer-Accounts).
Im nächsten Schritt werden die Festplatten partitioniert, formatiert und auf dem Client eingebunden.
Nun wird ein Grundsystem auf dem Client entpackt. Dieses wurde auf dem Server aus dem NFS-Root-Verzeichnis generiert.
Sollten weitere Klassen mit Software-Paketen, die auf dem Client installiert werden sollen, definiert sein, so werden diese nun hinzugefügt.
Im nächsten Schritt wird das System über verschiedene Skripts angepasst und konfiguriert. An dieser Stelle können beispielsweise Anpassungen an der Mailkonfiguration vorgenommen oder Benutzerkonten eingerichtet werden.
Abschließend wird das Client-System neu gebootet und steht komplett konfiguriert und mit allen notwendigen Software-Paketen ausgestattet bereit.
Automatische Windows-Installationen | |
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Bei der Verwaltung von größeren Netzwerken kommt der Administrator nicht immer um die Verwaltung von Windows-Systemen herum. Natürlich sollte generell immer die Migration zu Linux im Vordergrund stehen, aber die Realität sieht leider anders aus. Es gibt verschiedene Software-Projekte, die eine automatische Installation von Windows-Systemen erlauben. Auf Sourceforge finden Sie die Projekte http://unattended.sourceforge.net/ und http://ani.sourceforge.net/, die sich mit der Installation von Windows-Systemen beschäftigen. Weiterhin ist opsi (open - PC ServerIntegration, http://www.uib.de/www/produkte/opsi/) in der Lage, Windows Systeme zu installieren. Als Windows-Client-Betriebssystem wird derzeit Windows 2000 und Windows XP Professional unterstützt. |
FAI wird durch entsprechende Pakete innerhalb der Debian Distribution (ab Version
3.1
„Sarge“) bereitgestellt. Die Installation kann somit via
apt-get
erfolgen. Neben dem Paket fai
, das die notwendigen Programme, Skripts und
Konfigurationsdateien enthält, sollte auch das Paket
fai-kernels
mit speziell an FAI angepassten Kerneln installiert werden.
apt-get install fai fai-kernels Reading Package Lists... 100% Building Dependency Tree... Done The following extra packages will be installed: debootstrap nfs-user-server Suggested packages: debmirror Recommended packages: netboot bootp tftpd The following NEW packages will be installed: debootstrap fai fai-kernels nfs-user-server 0 packages upgraded, 4 newly installed, 0 to remove and 528 not upgraded. Need to get 7575kB of archives. After unpacking 9611kB of additional disk space will be used. Do you want to continue? [Y/n]
Wie hier gezeigt, wird auf dem FAI-Server zwingend ein NFS-Server benötigt. Über diesen wird das Root-Dateisystem für den Client während der Installation bereitgestellt.
Andere Dienste wie beispielsweise DHCP und DNS oder FTP können auch auf anderen Systemen installiert werden. FAI stellt für
den Client während der Installation ein NFS-Root-Verzeichnis zur Verfügung, aus dem alle weiteren Skripts
aufgerufen werden. Dieses NFS-Root-Verzeichnis wird später mit
debootstrap
über das Kommando
fai-setup
erzeugt.
Alle für FAI relevanten Parameter werden in der Datei
/etc/fai/fai.conf
eingestellt.
In der FAI-Konfigurationsdatei können Sie eine ganze Reihe Anpassungen vornehmen. Viele Variablen sind aber bereits mit sinnvollen Werten vorbelegt. Die Datei ist auch sehr gut kommentiert, so dass hier nur auf einige wichtige Einstellungen eingegangen werden soll.
Wichtige Einträge in der FAI-Konfiguration
Der Name des FAI-Installationsservers, dieser muss per DNS von den Clients aufgelöst werden können. Andernfalls kann hier auch die IP-Nummer des Systems angegeben werden.
Der Name eines Debian FTP- oder HTTP-Servers, der die benötigten Pakete bereitstellt.
Die zu installierende Debian Distribution, also beispielsweise „Woody“, „Sarge“ oder „Sid“.
Die Quelle, aus der die von debootstrap
benötigten Pakete
bezogen werden können. Dies kann ein lokales Verzeichnis oder
ein FTP- / HTTP-Server sein.
Zusätzliche Optionen für debootstrap
. Hier können alle von debootstrap
verwendeten Optionen
angegeben werden, beispielsweise die zu verwendende Architektur
oder auch zusätzlich zu installierende bzw. zu löschende Pakete.
Diese Variable, die über mehrere Zeilen gehen kann,
beschreibt die auf den Clients und im NFS-Root zu verwendende Datei
/etc/apt/sources.list
. Diese kann
die für APT üblichen Einträge enthalten.
Zusätzliche Pakete, die in das NFS-Root-Verzeichnis aufgenommen werden sollen. Dies
kann beispielsweise für Serversysteme sinnvoll sein, dort können
Tools wie
lvm
,
raidtools
oder
xfstools
aufgenommen werden.
Hierbei ist zu beachten, dass solche Erweiterungen unter
Umständen einen angepassten Kernel benötigen.
Das verschlüsselte Passwort für den Systemadministrator. Vorgegeben ist das Passwort
„fai“; ein verschlüsseltes Password kann aus
der Datei
/etc/shadow
kopiert werden oder
mit dem Programm
makepasswd
erzeugt werden.
Ein Debian Kernel-Paket, das auf dem Client installiert wird. Dieses wird erst nach der Installation und einem ersten Reboot aktiviert. Während der Installation arbeitet der Client mit dem Kernel, der im NFS-Root installiert ist.
Das Kommando
fai-setup
sollte nach jeder Änderung der Datei
/etc/fai/fai.conf
aufgerufen werden. Im
Wesentlichen wird hiermit das Kommando
make-fai-nfsroot
aufgerufen. Damit wird ein
bestehendes NFS-Root-Verzeichnis gelöscht und neu angelegt.
Soll lediglich das NFS-Root-Verzeichnis neu generiert werden, so kann auch
das Kommando
make-fai-nfsroot
eingesetzt werden.
Dabei ist insbesondere zu beachten, dass bei Verwendung der
„testing“-Distribution
Probleme auftauchen können. Dies liegt meistens daran,
dass durch die rasante Entwicklung der Debian Distribution die von
debootstrap
benötigten Pakete nicht mehr oder in
neuen Konstellationen verfügbar sind. Hier hilft in den meisten Fällen ein
Update von debootstrap
auf dem FAI-Server, um die (internen) Listen mit dem Spiegel (Mirror) abzugleichen.
Jeder zu installierende Client wird von FAI über den Hostnamen identifiziert. Für jede durchzuführende Aktion gibt es eine „DEFAULT“-Klasse, die aufgerufen wird, falls keine spezielle Klasse für diesen Client vorhanden ist.
Im Verzeichnis /usr/share/doc/fai/examples/simple/
finden Sie
einfache Beispiele für die wichtigsten Klassen, die als Basis für Anpassungen
dienen können.
Es ist jedoch zu empfehlen, einige wenige Klassen in jedem Fall anzupassen. Ein guter Einstieg ist dabei die Klasse zur Konfiguration der Festplatte.
Der erste Arbeitsschritt bei der Installation eines Clients durch FAI ist
in jedem Fall das Partitionieren der Festplatten und das Einrichten von
Dateisystemen. Beide Schritte werden über Einträge in einer Klasse,
beispielsweise /usr/share/doc/fai/examples/simple/disk_config/SMALL_IDE
,
definiert.
# generic disk configuration for one ide disk (size should not matter) # disk size from 530Mb up to what you can buy today # # <type> <mountpoint> <size in mb> [mount options] [;extra options] disk_config hda primary / 30-100 rw,errors=remount-ro ;-c -j ext3 primary /fai-boot 7 rw ; -j ext3 logical swap 50-500 rw logical /var 50-1000 rw ; -m 5 -j ext3 logical /tmp 50-1000 rw ;-m 0 -j ext3 logical /usr 300-4000 rw ; -j ext3 logical /home 50-4000 rw,nosuid ;-m 1 -j ext3 logical /scratch 0- rw,nosuid ;-m 0 -i 50000 -j ext3
Diese Datei kann Konfigurationen für mehrere Festplatten enthalten. Für
jede ist ein entsprechender Abschnitt (in diesem Beispiel zunächst disk_config hda
, für die zweite Festplatte disk_config hdb
usw.) mit der gewünschten
Partitionierung notwendig. In der ersten Spalte wird zunächst angegeben, ob
eine primäre oder eine logische Partition angelegt werden soll. Dabei werden
die Partitionsnummern aufsteigend anhand der Reihenfolge vergeben.
Die zweite Spalte beschreibt das Verzeichnis im Dateisystem, an dem diese Partition später in das Dateisystem eingehängt werden soll.
Die nächste Spalte beschreibt die Größe der Partition in Megabyte. Dabei können feste Werte ebenso wie Bereiche angegeben
werden. Die Aufteilung wird dann anhand des tatsächlichen Festplattenplatzes
prozentual vorgenommen. Wird keine maximale Größe angegeben, so wird die
Partition mit der maximal möglichen Größe angelegt. Sollen einzelne
Partitionen auf der Festplatte erhalten bleiben (beispielsweise weil auf
diesen bereits ein anderes Betriebssystem oder Daten liegen), so können diese
Partitionen geschützt werden. Hierzu ist die Option
preserve
mit der entsprechenden
Partitionsnummer (also beispielsweise preserve3
anzugeben. Erweiterte Partitionen
können auf diesem Wege nicht geschützt werden, wohl aber die in den
Partitionen liegenden Bereiche. Ein „bootable flag“ wird
ebenfalls nicht gerettet. Partitionen, die mit preserve
gekennzeichnet werden, werden
während der Installation read-only gemountet.
Die vierte Spalte beeinhaltet die Optionen für den
mount
-Befehl. Abschließend können in der
letzten Spalte hinter dem Semikolon zusätzliche Optionen angeben werden, die
bei der Erstellung des Dateisystems benutzt werden sollen. Hier kann
beispielsweise der Typ des Dateisystems (ext2, ext3 oder auch XFS) ausgewählt werden. Hier sind folgende Werte erlaubt:
boot
: Markiert diese Partition als
Boot-Partition.
-i
: Angabe der Bytes pro Inode (nur
für ext2- und ext3-Dateisysteme)
-m <blöcke>
: Anzahl der
für den Administrator reservierten Blöcke (nur für ext2- und
ext3-Dateisysteme)
-j
: Erzeugt ein ext3-Journal
-c
: Überprüft die Festplatte beim
Formatieren auf defekte Blöcke
ext2
: Statt auto
wird der Eintrag ext2
in der Datei /etc/fstab
verwendet
ext3
: Statt auto
wird der Eintrag ext3
in der Datei /etc/fstab
verwendet
swap
: Bezeichnet eine
Swap-Partition
dosfat16
: Erzeugt ein DOS
16-Bit-Dateisystem
winfat32
: Erzeugt ein Windows
95-FAT32-Dateisystem
reiser
: Erzeugt ein
Reiser-Dateisystem
xfs
: Richtet ein XFS-Dateisystem
ein
format
: Formatiert die Partition in
jedem Fall. Auch wenn preserve
angegeben ist.
writeable
: Bindet eine als preserve
markierte Partition zum
Lesen und Schreiben in das System ein
lazyformat
: Formatiert die Partition
nur, wenn sie verschoben wurde
Bei der Verwendung eines
XFS-Dateisystems ist zu beachten, dass im NFS-Root-Verzeichnis das Paket
xfs-utils
installiert sein muss. Soll das
XFS-Dateisystem auch für sehr kleine Partitionen, wie beispielsweise
/boot
, eingesetzt werden, dann denken Sie
daran, dass die Mindestgröße 70 MByte betragen muss.
FAI benötigt während der Installation eine oder mehrere Quellen, aus denen Debian Pakete bezogen werden können. Wenn ein direkter Zugang zum Internet besteht, so können natürlich die öffentlichen Debian Server verwendet werden. Ein DebianSpiegel im lokalen Netz, beispielsweise auf dem FAI-Server, kann jedoch die Installationszeiten deutlich verringern, wenn mit einer hohen Bandbreite auf diesen Server zugegriffen werden kann.
Die Installation und Konfiguration eines FTP-Servers wird am Beispiel von ProFTP ebenfalls an anderer Stelle in diesem Buch beschrieben. Diese Informationen können ebenso für den Einsatz zusammen mit FAI genutzt werden.
Das Booten eines Clients kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Für die ersten Versuche ist sicherlich die Bootdiskette ein sehr einfacher, aber auch langsamer Weg. Eleganter geht es mit einer bootfähigen Netzwerkkarte. Diese erfordert aber zusätzliche Konfigurationsarbeit am Server. Dort muss der DHCP-Server entsprechend angepasst werden.
Nach dem Erstellen des NFS-Root-Verzeichnisses auf dem Server kann eine für alle Clients passende oder aber auch für jeden Client individuelle Bootdiskette erzeugt werden. Leider sind die Ladezeiten des Linux-Kernels von diesem Medium etwas lang, dafür sind aber keine weiteren Konfigurationsschritte notwendig. Für die ersten Experimente sollten Sie auf dieses Medium zurückgreifen.
Die Bootdiskette muss auf dem FAI-Server erzeugt werden. Wenn eine Diskette im Laufwerk /dev/fd0
liegt, kann dies mit dem Kommando
make-fai-bootfloppy
erfolgen. Es können
verschiedene Optionen angegeben werden. Neben der Auswahl der Bootloaders (normalerweise GRUB) oder des Angabe eines festen Servers sind insbesondere die für
die Steuerung von FAI relevanten Optionen interessant.
Nach dem Kommando
make-fai-bootfloppy
können, in Anführungszeichen
stehend, beliebige FAI-Variablen gesetzt werden. Diese werden beim Start von FAI
ausgewertet, und die entsprechenden Umgebungsvariablen werden gesetzt.
Eine Übersicht aller Optionen erhält man mit make-fai-bootfloppy -h
:
make-fai-bootfloppy, create a boot floppy for FAI. Version 2.8.5, 27-november-2006 Copyright (C) 2000-2006 by Thomas Lange Usage: make-fai-bootfloppy [parameter] -B make a big 2.88M floppy instead of the default 1.44M floppy. -c CFDIR use CFDIR instead of /etc/fai as configuration directory -d LABEL use LABEL when selecting the default boot kernel (and parameters). a for any boot protocol (kernel tries all compiled in) b for BOOTP d for DHCP f use fixed IP, needs companion option -s r for RARP Without this option DHCP is used. -h print this message. -F append default flags to kernel parameters. Same as "FAI_FLAGS=verbose,sshd,createvt" -f FILE make a floppy image in FILE -g use GRUB loader on bootfloppy (default) -i FILE make a iso9660 image in FILE -I IF use IF as the client's network interface -l use LILO loader on bootfloppy -m DIR use DIR as mountpoint [/floppy or /media/floppy] -s HOST use this static ip for FAI client; try to get all info from DNS -v print verbose output DESCRIPTION Creates a boot floppy for booting a FAI install client. No arguments are needed but you must be root. You may need to use "nfsroot=serverip:path" if you use RARP or if your BOOTP or DHCP server does not pass that info to the clients. All parameters are passed to the kernel via append in lilo.conf, or the kernel commandline when using grub. EXAMPLE Create a generic boot floppy for James ;-) # make-fai-bootfloppy "FAI_FLAGS=verbose,createvt,sshd BOND=007" Make a boot floppy with some common flags and action sysinfo # make-fai-bootfloppy -vF FAI_ACTION=sysinfo
Wie die Beispiele am Ende schon zeigen, lassen sich die vielfältigsten Variationen von Bootdisketten für alle möglichen Einsatzzwecke erzeugen.
FAI BootCD dient zum Erstellen von bootfähigen CD-ROMs, die eine komplette FAI-Umgebung inklusive aller benötigten Software-Pakete beinhalten. Somit kann von einer CD eine komplette Installation auch ohne eine Verbindung zu einem Netzwerk durchgeführt werden.
FAI BootCD greift auf viele Werkzeuge aus dem FAI-Paket zurück, es ist also zwingend erforderlich, dass FAI bereits auf dem System installiert und konfiguriert ist, auf dem FAI BootCD eingesetzt werden soll. Bevor also die ersten Schritte mit FAI BootCD unternommen werden, muss es möglich sein, aus dem FAI-System heraus eine komplette Installation durchzuführen.
Ist dies der Fall, so muss zunächst die FAI-Konfigurationsdatei für FAI BootCD bereitgestellt werden.
cp -f /etc/fai/fai.conf /etc/fai-bootcd/fai.conf
In dieser Datei können nun Anpassungen vorgenommen werden. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, zwei Verzeichnisse für die NFS-Root-Umgebungen für FAI und FAI BootCD vorzuhalten.
Der Kernel auf dem System, auf dem das CD-Image erzeugt wird, muss die Unterstützung für das Loopback-Device als Modul enthalten. Zukünftige Versionen von
mkinitrd-cd
werden hoffentlich auch die
Verwendung dieser Funktion als festen Bestandteil des Kernels erlauben.
Weiterhin muss die Unterstützung für das RAM-Dateisystem im Kernel enthalten sein.
Die notwendigen Optionen in der Kernel-Konfiguration (die Datei .config
im Kernel-Source-Verzeichnis) lauten:
CONFIG_BLK_DEV_LOOP=m CONFIG_CRAMFS=y
Die bisher im Paket fai-kernel
enthaltenen Kernel verfügen nicht über
alle von FAI BootCD benötigten Funktionen. Es ist also ein Kernel zu erstellen, der die folgenden Funktionen enthält:
CONFIG_BLK_DEV_INITRD=y CONFIG_IDE=y CONFIG_BLK_DEV_IDE=y CONFIG_ISO9660_FS=y CONFIG_EXT2_FS=y CONFIG_ZISOFS_FS=y
Mit dieser Konfiguration wird nun ein Debian Kernel-Paket (mittels make-kpkg
,
siehe make-kpkg)
erzeugt und über die Variable KERNELPACKAGE
in der Datei
/etc/fai-bootcd/fai.conf
eingebunden.
Dieser Kernel wird ausschließlich auf der FAI BootCD und lediglich zur Installation verwendet. Soll dieser Kernel auch während der Installation auf dem Zielsystem installiert werden, so müssen Sie dafür sorgen, dass alle benötigten Treiber (insbesondere für IDE/SCSI-Festplatten, aber natürlich möglichst auch für alle anderen Hardware-Komponenten) in diesem Kernel enthalten sind. Natürlich kann aber auf den Zielsystemen auch jeder andere Kernel installiert werden.
Im Verzeichnis /etc/fai-bootcd/
können nun Anpassungen
vorgenommen werden. In der Datei id.txt
kann ein Text definiert werden, um die CD
auf Systemen mit mehreren CD-ROM-Laufwerken eindeutig zu erkennen.
Die Datei bootmsg.txt
enthält einen Text, der bei
Verwendung von ISOLINUX bzw. SYSLINUX als Bootloader angezeigt wird.
Normalerweise wird aber GRUB als Bootloader eingesetzt, so dass diese Datei
ignoriert wird.
In der Datei updatebase.DEFAULT
sind Angaben für FAI
hinterlegt, um das Verzeichnis /fai/
auf der CD-ROM während der Installation in
die chroot-Umgebung einzubinden. Wird eine weitere Datei updatebase.DEFAULT
im Verzeichnis FAI_CONFIGDIR/hooks/
verwendet, so können diese
beiden kombiniert werden.
Die Datei
menu.lst
ist die Konfigurationsdatei für den GRUB-Bootloader. Die Voreinstellung ist so gewählt, dass der Linux-Kernel (
/vmlinuz
) von der zweiten Partition der ersten
Festplatte (hd0,1
) geladen wird. Dies bewirkt, dass bei
eingelegter FAI BootCD, zunächst geprüft wird, ob auf der lokalen Festplatte
bereits ein System installiert ist. Ist dies der Fall, so wird dieses gestartet.
Ist kein System (Kernel-Image) vorhanden, so wird eine Neuinstallation
durchgeführt.
Soll also ein System neu installiert werden, müssen Sie einfach das Kernel-Image auf der Platte entfernen, und schon kann von der FAI BootCD direkt gebootet werden.
In der Datei
fai-variables.conf
sind FAI-Variablen enthalten,
die normalerweise von der NFS-Root-Umgebung oder der FAI Bootdiskette bereitgestellt werden.
Hier können Variablen angepasst werden, die die bisherigen Werte
überschreiben.
Nun sind alle Vorbereitungen getroffen, um eine FAI Boot CD zu erzeugen: Das
Kommando
make-fai-bootcd -r -n
erzeugt zunächst ein neues
NFS-Root-Verzeichnis auf Basis der Klassen, die über FAI_CONFIGDIR
definiert sind. Weiterhin wird ein
Paket-Repository angelegt (mit
make-fai-repository
), das alle notwendigen Software-Pakete enthält.
Dieser Vorgang wird eine Datei fai-bootcd.iso
im aktuellen Verzeichnis erzeugen.
Diese Datei kann direkt auf eine CD-ROM gebrannt werden. Alternativ kann auch
das Kommando
make-fai-bootcd -r -n -b
verwendet werden, dieses ruft abschließend cdrecord
auf und schreibt das Image direkt auf
eine CD.
Für die ersten Versuche ist es ratsam, das Image nicht sofort zu brennen, sondern die erzeugte Datei zunächst via Loopback-Device zu mounten und einen Blick auf den Inhalt zu werfen. Das Kommando hierfür lautet:
mount -o loop ./fai-bootcd.iso /mnt
Die von FAI BootCD verwendete GRUB-Konfiguration prüft beim Systemstart zunächst, ob bereits ein
Kernel auf der Festplatte vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so wird eine
Installation durchgeführt. Andernfalls wird das vorhandene System gestartet,
falls nicht aus dem Menü der Eintrag cdrom
gewählt wird.
Nach Abschluss der Installation wird das neue System automatisch neu gestartet. Es ist ratsam, die CD-ROM zu entfernen, insbesondere wenn der Kernel nicht wie beschrieben auf der zweiten Partition der ersten Platte installiert wurde.
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