apt-proxy
ist ein Cache, der zusammen mit apt
von allen Debian Systemen aus im Netz genutzt werden
kann. Lokale Netzwerke verfügen normalerweise über eine höhere Bandbreite, als für das
gesamte Netz nach außen ins Internet zur Verfügung steht. Durch einen gemeinsam
genutzten Cache können bereits auf einem System installierte Pakete auch allen anderen
Systemen zur Verfügung gestellt werden, ohne dass diese Pakete bei der Installation auf
den einzelnen Clients nochmals aus dem Internet geholt werden.
apt-proxy
kann als Cache effizienter mit Debian Paketen
umgehen als beispielsweise Squid. Dies liegt zum einen daran, dass apt-proxy
die Paketdateien auswertet und alte Versionen
löscht, die nicht mehr benötigt werden. Zum anderen verwendet
apt-proxy
zur Übertragung von Dateien das Programm rsync
, so dass abgebrochene Downloads fortgesetzt werden
können. Alternativ können auch die Protokolle HTTP und FTP zum Download genutzt werden.
Nach der Installation muss zunächst in der Datei apt-proxy.conf
ein gut erreichbarer Debian Server
eingetragen werden. Von diesem werden dann alle Pakete geholt. Auf allen Clients, die
den APT-Proxy benutzen sollen, ist die Konfiguration so anzupassen, dass der Rechner,
auf dem apt-proxy
installiert ist, als Quelle verwendet wird. apt-proxy
läuft auf dem Port 9999; die Einträge in der
Datei sources.list
auf den Clients müssen folgendes Format
haben:
deb http://SERVER:9999/main woody main contrib non-free deb http://SERVER:9999/non-US woody/non-US main contrib non-free deb http://SERVER:9999/security woody/updates main contrib non-free deb-src http://SERVER:9999/main woody main contrib non-free deb-src http://SERVER:9999/non-US woody/non-US main contrib non-free deb-src http://SERVER:9999/security woody/updates main contrib non-free
Hierbei ist zu beachten, dass „SERVER“ durch den entsprechenden
Rechnernamen (bzw. die IP-Nummer) ersetzt wird. Nachdem diese Anpassungen vorgenommen
worden sind, wird auf einem der Clients das Kommando apt-get update
aufgerufen, um auf dem Server die
Verzeichnisse zu initialisieren und die Paketlisten verfügbar zu machen. Nun können alle
Clients diesen zentralen Dienst transparent nutzen.
Wenn bereits auf dem Server ein Verzeichnis mit Debian Paketen vorliegt, so kann dies
mittels apt-proxy-import
in den Cache von apt-proxy
integriert werden.
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